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Harmonie hat ihren Preis. Der Preis heißt Dummheit.
Nicht immer natürlich. Harmonie ist etwas sehr schönes, wertvolles. Wenn es denn spürbar echte Harmonie ist, keine künstliche, durch Unterdrückung der eigenen Meinungen aufrecht erhaltene, toxische Harmonie.

Als soziale Wesen brauchen wir das zwischenmenschliche Miteinander und die Bestätigung anderer Menschen. Gerade innerhalb einer Gruppe möchte man als Mensch angenommen und akzeptiert werden und ein anerkannter Teil der Gruppe sein. Nicht der nervende Außenseiter. 

Unternehmen, in denen es harmonisch zugeht, sind sehr wahrscheinlich Nokia, einstiger Marktführer bei Mobiltelefonen, und Blackberry für den Businessbereich. Beide waren in ihren Bereichen sehr erfolgreich, was zu harmonischer Status-Quo-Beweihräucherung geführt haben düfte. Fixiert auf ihre eigenen Erfolge haben sie vergessen, die Entwicklung des Marktes und die Bedürfnisse ihrer Zielgruppe im Blick zu behalten. Visionäre Innovationen, die für den Käufer interessant sind, blieben aus. Das Ergebnis: Niemand hat heute ein Nokia oder ein Blackberry. Harmonisches Gruppendenken ist schädlich. Dennoch ist Groupthink weit verbreitet. Eine Person, die innerhalb der Gruppe einen hohen Status genießt, teilt ihre Meinung zu einem bestimmten Thema mit. Etwa: Unser Unternehmen ist Marktführer, wir verkaufen mehr denn je. Wir machen alles richtig!Die anderen Gruppenmitglieder verspüren einen Konformitätsdruck. Also den Druck, sich konform zu dieser Meinung zu verhalten. Wenn jemand ohnehin die gleiche Meinung hat, werden derjenige sich bestätigend äußernd und die Bindung zu der Person, die die Meinung geäußert hat, stärken. Hat eine Person jedoch eine andere Meinung, muss sie sich entscheiden. Möchte sie derjenige sein, der die Harmonie stört? Möchte sie Gefahr laufen, angegriffen und verurteilt zu werden? Mit einer Meinung alleine dazustehen und sie souverän zu vertreten kann schwierig und unangenehm sein. Oft braucht es dafür Mut, Kommunikationstalent, Diplomatie und viel Selbstvertrauen. „Das stimmt, wir stehen sehr gut da. Aber die nächste Generation wird mit unseren Produkten nichts anfangen können. Die wollen alle ewas ganz anders. Schon mal was von Apple oder Instagram gehört?“ Sich mit dieser Meinung auseinandersetzen zu müssen, stört die Harmonie. Führt aber eher zu erfolgreichen Ergebnissen, als diese Wahrheit auszublenden. „Wir müssen herausfinden, was unsere Kunden wollen. Und vor allem: Wie unsere zukünftigen Kunden ticken. Oder auch: wie unsere Kunden in Zukunft ticken. Wie können wir ein Teil der Veränderung sein?“  

In Gruppendenken zu verfallen schadet der ganzen Gruppe. Denn sich der Harmonie hinzugeben und jeden (berechtigten) Widerspruch zu vermeiden, führt zu kollektiver Dummheit. So verliert die ganze Gruppe an sich seinen Wert. Denn der Vorteil einer Gruppe ist ja, dass jeder sich mit eigenen Ideen, Gedanken, Meinungen und Visionen mit einbringen kann. 

Harmonie ist deshalb ein Zustand, der nicht von Dauer sein kann. Er ist immer nur eine kurze Momentaufnahme. Denn was vor und nach der Harmonie passiert, ist der Konflikt. Nur wenn ein Konflikt aufgedeckt, bearbeitet und vollständig gelöst wird, entsteht zeitweise Harmonie. 

Wie lässt sich kollektive Dummheit verhindern? Indem ihr innerhalb einer Gruppe bewusst mit Widersprüchen arbeitet. Auch und gerade wenn alle scheinbar der gleichen Meinung sind, also die Gruppe harmonisch wirkt, es vermutlich aber nicht wirklich ist, solltet ihr euch die richtige Fragen stellen. 

Diese könnte sein:

  • Angenommen, das genaue Gegenteil von dem, was wir glauben, ist die Wahrheit. Was dann?
  • Was, wenn wir vollkommen falsch liegen? Wie könne es dann sein? 
  • Wenn unser Weg nicht der Richtige ist, welchen Weg gehen wir dann?

Ausgewählte Gruppenmitglieder können auch absichtlich und zielgerichtet die Aufgabe erhalten, eine andere Meinung zu vertreten. „In fünf Jahren wird niemand mehr Mobiltelefone besitzen.“ Was dann? „Keiner wird in Zukunft noch soziale Medien nutzen.“ Sondern?

Dadurch werden Denkprozesse innerhalb der Gruppen angeregt, die zu Innovationen führen. Für die Personen, die gerade andere Meinungen vertreten, ist dies nicht nachteilig, denn es ist ja ihr momentan zugewiesener Job innerhalb der Gruppe und wird nicht als ihre echte Meinung angesehen.

Besser ist es natürlich, wenn man in einer Gruppe offen reden, diskutieren und auch streiten kann.
Darum gehts im nächsten Artikel.

 


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